Eine geografische "Traum"-Wanderung durch's Fichtelgebirge

 

 Als ich einmal in meiner alten Heimat Urlaub machte und nach einer längeren Wanderung am Abend todmüde ins Bett fiel, hatte ich einen gar seltsamen Traum:

 

Ich war mit 2 „Tippelbrüdern" unterwegs, welche quer durch das Fichtelgebirge marschierten, ohne dass sie mich jedoch bemerkten.

 

Los ging es irgendwo in den WÄLDERN am STEINWALD in nördlicher Richtung. Scheinbar kannten sie sich in der Gegend aus, denn als sie an einem größeren Bauernhaus vorbei kamen, sagte Jörg, der ältere der beiden: "Das ist WALT(D)ERS-HOF. Dem Walter gehört auch eine eigene ZIEGELHÜTTE bei einem HOHEN-BERG." Nach etwa einer Stunde kamen wir durch ein dichtes Gehölz. "Das ist der Wald, wo vor über hundert Jahren die Hunde des damaligen Grafen zum letzten mal mit einem BÄREN-RANGEN", erzählte er seinem Begleiter, der Johann hieß. In einem Kramerladen wollten sie sich 2 kurze Brot-Wecken kaufen. Da es diese aber nicht mehr gab, mussten sie sich einen LANGEN-T(H)EILEN. Eigentlich wollten sie sich nach des Tages Schweiß in ALEXANDERS-BAD mal wieder frisch machen, aber der Mann ließ sie nicht ins Haus. So erledigten sie das in einem TIEFEN-BACH. Irgendwo hinter WUNSIEDEL kehrten sie ein. Auf ihre Frage, was es zu essen gibt, antwortete der Wirt: „Knusprige HENDEL-HAMMER" - ganz frisch aus'm BACKÖFELE." Die aßen sie und tranken viel Bier dazu, das eine Farbe hatte wie BERNSTEIN. Ich fragte mich: Wie STEMMAS des bloß? Als es ans Zahlen ging, übernahm Jörg auch JOHANNES'-ZECHE. Sie wollten in der Nähe noch einen Bekannten aus früheren Tagen besuchen, aber die Haustüre war zu. Da fragten sie den Wirt: "Sind die STOPFERS-FURTH?" Darauf sagte er ihnen, dass die dieses Jahr so viel Getreide geerntet haben, dass sie ihren riesigen KORNBERG auf dem MARKT - LEUT(H)EN anbieten würden, um ihn SELBständig los zu werden. Zu der Zeit konnte man noch mit FRANKEN bezahlen.

 

Der Weiterweg ging vorbei an einigen EINÖDEN. „Wenn wir uns etwas schicken, dann sind wir in VOITS-UMRA halwe sechse dort." Denn sie wollten im Gasthaus SCHNACKENHOF übernachten, aber wegen der vielen Stechmücken LÖSTEN sie sich von dem Haus und gingen weiter bis SCHWEINSBACH. Hier wunderten sie sich über den Maler namens Eck, der Bilderrahmen mach­te. Auf die Frage warum, antwortete er ihnen: „Weil ich selber auch die Rahmen für meine Bilder in Öl-SCHNITZ'."   Am nächsten Tag malte er einen WEISSEN-HAI-DER-ECK. Auf dem Weiter­weg plauderten sie mit einem Mann, der unterhalb der HOHEN HALDE Gras mähte und gerade seine Sense mit dem WETZSTEIN schärfte. Der Mann hieß RUDOLF-STEIN und er hatte DREI­BRÜDER, mit denen zusammen betrieb er hauptberuflich eine REITSCHULE in der Nähe vom SCHNEEBERG. Er empfahl ihnen, doch in der NUSSHARDSTUBE einzukehren, wo die Wurst-PLATTE besonders reichlich sei. Die aßen sie dann. Auf die Frage, ob er von dem Umsatz hier gut leben könne, sagte der Wirt: "Ich tu jetzt nebenbei auch noch ZINN-GRABEN, weswegen ich un­ter der Woche im Zelt an einem SEE - HAUS'." Der Abtransport des Zinns ist sehr gefährlich. Die Bauern riskieren mit ihren OCHSEN - KOPF und Kragen. Nach geglückter Arbeit machen sie sonntags eine Wallfahrt auf den PFAFFENHÜGEL." Interessant, was dieser Mann alles erzählen konnte. Er wusste auch zu berichten, dass in der Umgebung vor einem Jahr ein BRAND viele HÜTTEN vernichtet hatte. Einig waren aber schon wieder durch einen NEUBAU ersetzt worden. Bei unserem Weitermarsch wurden wir von einem Regenguss überrascht, so dass kein einziges FLECKL an uns trocken blieb. Das viele Wasser strömte durch ein Felsen- LÖCHLE-INS-TAL der WARMEN-STEINACH. Ausgerechnet da mussten wir auch noch einen Umweg machen, weil wir über eine nahe Wiese nicht gehen durften. „Das ist streng verboten, denn das ist des BISCHOFS­GRÜN", belehrte uns der Dorfälteste.

 

Als Entschädigung wollten sich Jörg und Johann irgend etwas unter den NAGEL reißen. Nachdem aber das GOLD-KRONACH's Graf nicht her gab, sagten sie: Dann NEMMER 'S-DORF! Und FALLS man sie erwischt, dann drohten sie: „Seid vorsichtig!! Viele WAFFEN-HAMMER!!" Leider weiß ich nicht, wie die Geschichte ausgegangen ist, da ich erwachte, bevor es spannend wurde. Aber ich habe doch viele Orte im Fichtelgebirge kennen gelernt, in denen ich noch nie war, da sie mir vorher ja gar nicht alle bekannt waren.

 

(geträumt) von Horst Königsberger