Zu den Karstphänomenen der Kuppenalb

Bei Kaiserwetter machten sich die Waldershofer Siebensternler, 16 an der Zahl, am letzten Maisonntag auf den Weg in die nördliche Frankenalb zu einer Wanderung in einem wahren Wunderland der Felsformationen. Im Mittelpunkt der äußerst abwechslungsreichen und an Naturschönheiten kaum zu überbietenden  Tour standen die Karstphänomene der Betzensteiner Kuppenalb. Sie hat ihren Namen von den schild- und kuppenartigen Erhebungen, die dem Landstrich das typische Erscheinungsbild geben. Dolomitisierte Schwammriffe, deren härteres Gestein nicht abgetragen wurde, sind heute noch versteinerte Zeugen des einstigen Jurameeres.

Ausgangspunkt der von Günter Reizammer geführten, etwa 15 Kilometer langen Rundwanderung, die streckenwweise auf vergessenen Pfaden und zum Teil auch auf weglosen Abschnitten verlief, war Obertrubach. Gemütlich los-marschieren war nicht drin, denn gleich zu Anfang stand ein kurzer, aber dennoch erträglicher Anstieg auf den Höllenstein an. Und schon hatte man das erste Highlight der Tour erreicht. Wer auf der Straße an dieser Erhebung vorbeifährt, ahnt nicht, welche Naturschönheiten sich auf ihr verbergen.

Nachdem man die Bergkuppe erkundet und Kletterern bei ihrem Hobby zugeschaut hatte, ging es ganz entspannt zum Langen Berg. Dieses Naturphänomen muss man gesehen und durchwandert haben! Schlagworte, die dieses Erlebnis umschreiben könnten: Staunen, Begeisterung aber auch Ehrfurcht vor einer unvergleichlich schönen Natur. Und der "Juraelefant" ward auch gefunden, eine Felsformation, die einen Elefanten erahnen lässt. Die Fantasie der Wanderer ließ schier eine ganze Herde finden. Bevor diese formenreichste und längste Felskette der Fränkischen Schweiz verlassen wurde, war eine Brotzeitpause auf dem Ostgipfel (612 m) angesagt. Der einzige ohne Kraxeln zu erreichende Aussichtspunkt bietet nicht nur einen prachtvollen Fernblick bis zum Fichtelgebirge, sondern man kann beim genüsslichen Verzehr der mitgebrachten Brotzeit den "Klettergeräuschen" der nur wenige Meter entfernten Gemsenwand lauschen.

Anschließend liefen die Waldershofer ganz entspannt nach Stierberg, das am Fuße des nach allen Seiten steil abfallenden Schlossberges liegt. Auf ihm thronen die Reste einer ehemaligen Burg. Das Dorf Stierberg mit seinen ca. 75 Einwohnern ist ein Ortsteil der kleinsten Stadt Frankens (Betzenstein).

Das nächste Ziel, die Leupoldsteiner Wand am Naturdenkmal Wetterstein, war leichten Fußes bald erreicht. Hier herrschte reichlich Kletterbetrieb, offensichtlich auch wegen des Parkplatzes in unmittelbarer Nähe.

Es folgte nun mit der Felswildnis der Geißleite der  letzte Höhepunkt der "Kuppentour". Auf kaum vorhandenen Pfaden und über Stock und Stein erschloss sich den Wanderern alsbald die beeindruckende Geißleite. Man geht durch ein Felsentor und steht direkt vor der Geißkirche, ein beachtliches Felsentor, das man mit eingeezogenem Kopf unbedingt durchqueren sollte. Der Name "Geißkirche" - in der Fränkischen Schweiz gibt es mehrere davon - stammt wohl daher, dass die Hirten ihre Schafe und Ziegen bei schlechtem Wetter dort untergestellt haben.

Der letzte Abschnitt der Rundwanderung war reine Formsache. Zunächst auf Forstwegen, abschließend auf dem Frankenweg, so konnte man sich entspannt zum Ausgangspunkt treiben lassen. Aber Halt! Eine Sehenswürdigkeit gab es noch: die Fraischgrenze mit ihren sehr gut erhaltenen Grenzsteinen. Im Jahre 1607 wurden die dauernden Grenzstreitigkeiten zwischen dem Bistum Bamberg und der Freien Reichsstadt Nürnberg beigelegt.  Die historischen Grenzsteine aus jener Zeit sind Zeugen dieser Grenzziehung.

Die abschließende Einkehr in Obertrubach rundete diesen herrlichen, erlebnisreichen Tag ab.

 


Bilder: Roland & Gerald Kunz, Günter Reizammer

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