Wandern im Bayerischen Wald - traumhaft und anspruchsvoll

 

 

„Der Bayerische Wald - das Grüne Dach Europas - ist ein Paradies für Wanderer! Entdecken Sie die Schönheit der Landschaft, lernen Sie Land und Leute kennen und genießen Sie Ihre Wanderungen in der einzigartigen Natur. […] anspruchsvolle Gipfeltouren, […] herrliche Aussichtspunkte oder innere Einkehr [...] – finden Sie Ihre persönliche Traumtour!“

 

Diese Beschreibung der Wanderregion „Bayerischer Wald“ weckte das Interesse des Waldershofer Fichtelgebirgsvereins. Das Organisationsteam „Mehrtageswanderungen“ um Günter Reizammer, Gerald und Roland Kunz suchte „persönliche Traumtouren“, fand sie auf dem Kaitersberg und im Künischen Gebirge und lud zu einem Wanderwochenende im September d.J. in dieser ausgesprochen schönen Region ein.

Am Freitag machten sich 20 Teilnehmer, allesamt erfahrene Wurzelstolperer, in den frühen Morgenstunden auf den Weg in den Bayerischen Wald. Nach einer kurzen Pause am Sammelpunkt in Arrach wurde die erste Tour „Auf den Kaitersberg“ in Angriff genommen. Sie begann in dem auf ca. 800 m Höhe liegenden Eschlsaign und führte zunächst relativ bequem am Nordhang des Höhenzuges entlang über Hudlach zum Wanderparkplatz Reitenberg, wo es an der Zeit war, eine erste größere Verschnaufpause einzulegen.

Danach mussten sich die Wanderer dem ersten schweißtreibenden Aufstieg des Wanderwochenendes stellen. Mit dem Erreichen der Räuber-Heigl-Höhle, wo sich die Wanderer erholen und etwas über die Lebensgeschichte des über die Grenzen der Region hinaus bekannte Räubers hören konnten, war es bis zum Kreuzfelsen (999 m ü.NN) nicht mehr weit. Der Gipfel, dem nur 1,5 m fehlen um als „Tausender“ anerkannt zu werden, bietet eine tolle Aussicht.

Relativ bequem ging es dann auf dem Kammweg weiter zur Kötztinger Hütte, wo gut einzukehren ist. Auf dem weiteren Weg zum Großen Riedelstein, dessen Gipfel mit 1132 m die höchste Erhebung des Kaitersbergs ist, mussten die Rauchröhren mit leichter Kletterei überwunden werden. Wer es bequemer haben wollte, konnte die faszinierenden Felsformationen problemlos umgehen. Die Rauchröhren, das Highlight der Rundwanderung, haben ihren Namen wohl aus dem Dreißigjährigen Krieg, als die Menschen sich in den dichten Wälder versteckten und dort im Schutze der Felsen Feuer machten.

Der Abstieg nach Eschlsaign war nur noch reine Formsache und man konnte sich mit 16 km und 700 Höhenmetern in den Beinen alsbald auf den Weg zum empfehlenswerten Stammquartier (Hotel-Pension „Zur Linde“) in Lohberg machen.

 

Am Samstag stand eine Streckenwanderung im Künischen Gebirge auf dem Programm. Vom Parkplatz am Scheibensattel erfolgte der zum „Transpirieren“ anregende Aufstieg zum Zwercheck. Nachdem das geschafft war, ging es bei phantastischer Aussicht in gut 1300 m Höhe auf dem Kammweg, entlang der Grenze zu Tschechien, recht entspannt dahin, bis auf den Endanstieg zum Großen Osser. Wer wollte, konnte sich unterwegs am ehemaligen Standort der Juranek-Hütte über die Wintersportaktivitäten längst vergangener Zeit informieren oder auf so manchen Felsen klettern. Auf 1.333 Meter Höhe, kurz nach dem Aussichtspunkt Zwercheck, lud ein „Naturkino“ ein, auf einem der 20 Logenplätze Platz zu nehmen. Die überdimensionale „Leinwand“ hat eine Spannweite über den gesamten gegenüberliegenden Gebirgszug. Hauptdarsteller sind der Arber, der Hohe Bogen, der Osser sowie der gesamte Lamer Winkel, bei ganz guter Sicht sogar die Alpen.

Nach Einkehr und Erholung bei Speis und Trank im Osserschutzhaus bestiegen die Waldershofer Wurzelstolperer, die sich inzwischen ob der vielen steinigen Wege auch Steinstolperer nennen dürfen, noch den Kleinen Osser, um anschließend über die Osserwiese zu einem möglichen Ausstiegspunkt (Parkplatz Ossersattel) zu gelangen. Die meisten Teilnehmer liefen jedoch weiter über die Wallfahrtskapelle Maria-Hilf bis nach Lambach und sammelten somit weitere 15 Streckenkilometer, dabei waren an Höhenunterschieden fast 600 m im An- und 900 m an Abstiegen zu bewältigen.

 

Für Sonntag war eine Halbtageswanderung von Bayerisch Eisenstein zur Trifterklause „Schwellhäusl“ mit Begehung des Urwaldpfades geplant. Allerdings fiel diese Tour buchstäblich ins Wasser, ebenso der zum Abschluss vorgesehene Durchstieg der Rieslochfälle. So entschied man sich zu einer Umrundung des Großen Arbersees unterm Regenschirm und anschließend fürs Bummeln im Glasdorf Arnbruck, ehe man dennoch wohlgelaunt und von den Bergerlebnissen tief beeindruckt gen Heimat fuhr. Solch ein Wanderwochenende macht Lust auf mehr!

 

    Günter Reizammer


Bilder: Gerald Kunz, Mathias Münz, Günter Reizammer

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